Frankreich

 

Lirac

 

Lirac ist ein Ort in Südfrankreich und ein Weinbaugebiet der südlichen Rhône. Die Gemeinde hat 753 Einwohner und befindet sich im Département Gard. Lirac liegt ca. 20 km nordwestlich von Avignon auf der orographisch rechten Seite der Rhône, nahe der Autobahn A9 - E15. Die 976 ha große Gemeinde liegt auf 121 m ü. NN Höhe und ist für ihren Wein bekannt, der bereits im 16. Jahrhundert über den Wasserweg der Rhône bis weit nach Norden exportiert wurde.
Der Wein von Lirac hat seit dem 14. Oktober 1947 den Status einer Appellation d'Origine Contrôlée (das Statut wurde am 2. Oktober 1992 leicht modifiziert bestätigt). In die Appellation fallen außerdem die Gemeinden Saint-Laurent-des-Arbres, Saint-Geniès-de-Comolas und Roquemaure. Die Gesamtanbaufläche beträgt ca. 642 ha, aus den im Jahr 2002 22.250 hl Wein hergestellt wurden. Es werden vorwiegend Rotwein und Roséwein angebaut. Die Roséweine sind preiswertere Alternativen zum südlicher gelegenen Gebiet Tavel. In geringerem Umfang werden auch Weißweine hergestellt. Die zulässigen Höchsterträge sind auf 35 hl/ha festgelegt; dieser Wert wird allerdings regelmäßig auf 42 hl/ha heraufgesetzt.

Folgende Rebsorten werden eingesetzt:

* Weiße Rebsorten: Die Leitreben Bourboulenc, Clairette Blanche und Grenache Blanc (jeweils max. 60%). Beigemischt werden dürfen Marsanne blanche, Piquepoul Blanc, Roussanne, Ugni Blanc und Viognier (max. 30%)
* Rote Rebsorten: Grenache (min. 40%), Mourvèdre und Syrah (jeweils min. 25%), Cinsault und Carignan (max. 10%) sowie Clairette Rose.

Die Weißweine und Roséweine sollten nicht zu lange gelagert werden (max. 2 Jahre) und können gut gekühlt, bei ca. 10 °C genossen werden.

Die Rotweine können max. 4 - 6 Jahre lagern und können bei ca. 16 - 17°C getrunken werden.

Das Anbaugebiet von Listrac bildet ein etwa sechs mal 3,5 km langes, von Südwesten nach Nordosten verlaufendes Rechteck. Es schließt unmittelbar an das südöstlich gelegene Gebiet von Moulis an und besteht wie dieses aus unterschiedlichen geologischen Formationen des Tertiär und Quartär. Drei Gruppen von Lagen charakterisieren das Anbaugebiet von Listrac:

Im Westen liegen auf einem Kalksteinsockel die Kiessandkuppen von Fonréaud, Berniquet-Sémeillan und Fourcas (von Süd nach Nord). Sie entstanden im Pliozän aus Pyrenäen-Gestein. Mit einer maximalen Höhe von 46 m ü. NN bilden sie die höchste Erhebung des Médoc. Hier wird überwiegend Cabernet angebaut.
Die ausgedehnte Ebene von Peyrelebade im Zentrum des Gebietes besteht aus lehmig-kalkigem Sandboden. Sie entstand, als die dort ursprünglich vorhandene Antiklinale aus Kalkstein erodierte. Hier wächst vorwiegend Merlot.
Im Nordosten liegt im Weiler Médrac eine Kuppe aus Kieseln, die die Garonne in der Günz-Eiszeit herangetragen hat. Sie bildet die Fortsetzung der zur Gemeinde Moulis gehörenden Kiessandkuppe von Grand-Poujeaux und stellt aufgrund ihrer schnellen Erwärmung und des hervorragenden Wasserabzugs das beste Terroir für den Cabernet-Sauvignon dar.